Um von Tblissi nach Borjomi zu gelangen gibt es neben dem Auto zwei Möglichkeiten: Zug und Marsrutka. Ieva und ich ziehen die 5 Stunden Zugfahrt der Marsrutka vor, die wohl nur zwei oder drei Stunden braucht, aber bei der es angeblich fraglich ist, ob man denn überhaupt ankommt. So bringt David uns zum „Borjomi“ Bahnhof und wir bekommen auch noch einen Essens- und Wasservorrat mit auf den Weg. In den Zügen gibt es jedoch alles zu kaufen, was das Herz eines Reisenden begehrt. Angefangen bei Borjomi-Wasser und Kazbegi-Bier, über Kekse und Brot, Obst und Karotten, Zigaretten und Kaugummi, hin zu Klopapier, Zahnbürsten, Shampoo, Spülmittel, Socken und Unterhosen. Faszination pur und bei dem Handel im Zug kann ich mir das Lachen kaum verkneifen. Besonders eifrig ist eine Gruppe junger Männer neben uns, die mit einer der Verkäuferinnen handelt. Das Feilschen werden wir uns auch noch angewöhnen.
Müll wird gleich aus dem Fenster geschmissen, denn dazu stehen diese ja offen. Sowieso ähneln die Gleisanlagen eher Mülldeponien.
An uns vorbei ziehen karge Hänge, die wohl seit Jahrtausenden von Rinderherden mit ihren Hirten genutzt werden. Hin und wieder stöbbern die Tiere auch in den müllbedeckten Gleisanlagen. Im Tal stehen alle möglichen Sträucher, die mir einen ersten Eindruck vom reichhaltigen Obstangebot in Georgien geben.
Richtung Borjomi werden wir von Fluss „Mtkwari“ begleitet. Meine Müdigkeit nimmt zu und ich halte mich mit Fotografieren wach. Dies erfreut unsere Mitreisenden. Allgemein wird meine Fotowut meist lachend, aber mit einem gewissen Unverständnis betrachtet.
Die Hänge sind nun von Mischwald bedeckt und ich freue mich schon auf die ersten Wandertouren.
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